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Rezension "Sieben Tage Mo"

Gelesen im Rahmen der Netgalleychallenge - Rezensionen folgen zum Erscheinungstermin.

Vorabexemplar ohne Illustrationen

Die Geschichte wird aus der Perspektive des 12jährigen Karl erzählt. Er spielt gern Fußball, fährt Rad und schwärmt für ein Mädchen aus der Nachbarklasse. Und er hat einen Zwillingsbruder Mo, der bei der Geburt Pech hatte. Er bekam nicht genug Sauerstoff und ist deshalb anders.

Seine Konzentrationsspanne ist extrem kurz, wenn er sich ärgert, kann er nicht mehr denken oder sich erinnern. Er kann manche Regeln des Zusammenlebens nicht nachvollziehen - und er hat keine Angst. Nicht vor engen Räumen und nicht davor jemandem zu sagen, dass er ihn lieb hat.

Karl liebt Mo, doch die Aufsicht über ihn mehrere Tage jede Woche überfordert ihn.

Das Besondere an diesem Buch sind für mich alle dort auftretenden Personen. Alle sind realistisch dargestellt, niemand ist nur gut, kriegt alles auf die Reihe und seine/ihre Aufgaben einwandfrei hin. Aber auch niemand ist nur schlecht. Wer an einem Tag Witze macht und ausgrenzt, spielt am nächsten Tag liebevoll und geduldig Fußball mit Mo.
Das Buch gibt auf altersgerechte Art Einblick in die besonderen Schwierigkeiten, wenn eines der Kinder ständig Aufsicht und/oder Unterstützung braucht. Dabei ist aber nicht nur der "verständige Teil" der Familie großzügig und wertvoll, nein, gerade was Mo für jeden Einzelnen ausmacht und bedeutet wird hier so geschrieben, dass es als Wertschätzung einer Person und nicht als Allgemeinplatz einer Gruppe (geistig behinderte Kinder) gelesen werden kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde die Sprache altersübergreifend passend. Ich denke es wird auch in der Zielgruppe (Kinder und Jugendliche) Freunde finden.

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