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Rezension "Das Porzellanzimmer"

Gelesen dank Netgalley.

1929 Indien, 3 Brüder heiraten am selben Tag 3 sehr junge Frauen und ziehen mit diesen zusammen mit ihrer verwitweten Mutter auf die gemeinsame Farm.

Die jungen Frauen versorgen den Haushalt und sollen so schnell wie möglich Söhne bekommen. Hierzu verbringen Sie Nächte mit ihrem Ehemann im dunklen Porzellanzimmer. Tagsüber sehen sie die Männer nur beim Essen, wo sie sie schweigend bedienen, tief verschleiert und kaum in der Lage sie zu sehen. Keine von ihnen weiß, welcher der 3 ihr Mann ist.

Bedrückend ist die Atmosphäre, wenn sich das kleine spielende Kind, das genauso selbstverständlich wie heute im Wettstreit mit Mädchen und Jungen spielt zur Verlobten und Braut wandelt, von der eigenen Familie für das weitere Leben getrennt wird und der Macht der Schwiegerfamilie ausgeliefert ist. Dann das Vermuten, wer der Ehemann ist und der daraus folgende Konflikt mit allem daraus entstehenden Leid. Die zweite Erzähllinie, der Urenkel, der seine Drogensucht überwindet, seine Fremdheit in der neuen Heimat erkennt und nach den Wurzeln sucht, ist für mein Gefühl der Geschichte eher aufgepfropft. Mir hätte "die alte Geschichte" gereicht. Den Personen dort komme ich näher und auch wenn die Motivation manchmal fremd ist hoffe und bange ich mit ihnen und bin dankbar in freieren Zeiten zu leben.

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