
Ich habe "Der Junge im gestreiften Pyjama" früh gehört und war begeistert, berührt, deshalb war es klar, wenn Netgalley eine Fortsetzung hat, hole ich diese. Zunächst als Buch, später als Hörbuch.
Es gibt kaum ein Buch bei dem das Hörbuch für mich nicht denselben Stellenwert bekommt, wie das Buch, wenn der Sprecher halbwegs passt.
Doch hier musste ich im 1. Buchdrittel dem Buch deutlich den Vorrang geben. Es wechselt zu sehr Zeitebene und damit Situation, was in einem Buch viel besser zu verarbeiten ist. Im Hörbuch war ich kurz vorm Abbrechen.
Danach passt auch das Hörbuch wieder und die Sprecherin fängt die alte Dame aus 2022 genauso ein wie die junge Frau um 1950.
Gretel ist allein mit ihrer Mutter. Der Vater hingerichtet, der Bruder verschwunden, sicher tot. Beide fliehen mit fremdem Namen in der Hoffnung auf eine neue Existenz. Doch sie bleiben nicht unerkannt und nicht ungestraft. Auch später ich es Gretels vorrangiges Ziel nicht mit ihrer Familie in Verbindung gebracht zu werden. Die Anzahl der Menschen, die Bescheid wissen, ist in ihrem 90ten Lebensjahr immer noch sehr klein und vermutlich dürfte keiner davon mehr leben. Es geht wohl nur noch darum ihrem Sohn der Verkauf der Wohnung auszureden und die 4. Schwiegertochter kennenzulernen, während sie sich ein wenig um die demente Nachbarin kümmert, doch dann ziehen neue Nachbarn ein und sie muss sich entscheiden, wieviel Sie bereit ist für das Übernehmen der Verantwortung zu riskieren.
Nach dem zähen 1. Drittel hatte mich das Buch und überzeugte mich, wenn auch auf andere Art als der erste Teil.
Gelungene Geschichte, die sich langsam entwickelt und mit einem überraschenden Ende überzeugt.
#AlsdieWeltzerbrach #JohnBoyne #Netgalleyde #KathrinliebtLesen #Rezension #Hörbuch