
Rezension "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" von Tamar Noort, gehört dank Netgalley.
Eine junge angehende Pastorin, die sich über ihren Lebensweg unsicher ist, verliert auf einmal die Fähigkeit zu beten, biblische Texte laut auszusprechen und zu predigen. Sie diagnostiziert sich Gottesdemenz und versucht, den für sie richtigen Lebensweg zu finden.
So weit so gut, doch sie sucht weniger aktiv, sondern lässt sich von ihrem Umfeld treiben, findet einen Job in einer Steilwand-Motorradtruppe, lässt sich den Papagei ihrer ehemaligen Nachbarin, die sie als Kind betreute, aufnötigen und liebäugelt ein wenig mit dem Kurzzeitnachbarn, während ihr Freund kocht, Geld verdient und sich immer mehr aufs Abstellgleis geschoben fühlt. Doch dann soll sie die Gemeinde ihres Vaters während seines Rehaaufenthalts übernehmen und versucht auch dort mit dem Weg des geringsten Widerstands durchzukommen.
Erwartet habe ich himmlisches Eingreifen und eine Art der Bekehrung und Wandlung, bekommen habe ich eine wunderschöne Sprache, eine sperrige "Heldin", die sich nicht wandelt, deren Brüche aber verständlicher werden und die die ersten Schritte in eine geordnete Richtung wagt.
Das Buch/Hörbuch ist von Art und Stil auch für glaubens- und kirchenferne Hörer/Leser geeignet. Der größte Genuss ist das Spiel mit der Sprache, dass Tamar Noort wirklich beherrscht. Wandlung und Entwicklung sind vorstellbar, auch wenn die Schubser hin zu einer Entwicklung viel sanfter als in den meisten Realitäten erfolgen. Als Hörbuch rundum gelungen, kleine Abstriche für die Hauptperson, die zunächst so gar nicht über ihr eigenes Leben entscheiden mochte und dafür gern ihre Mitmenschen ausnutzte.
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