
Ein detailliert recherchiertes Buch, auf der Grundlage allen aktuell verfügbaren Materials (Briefe, Tagebücher, Veröffentlichungen aller Art) erzählt das komplette Leben von Simone de Beauvoir.
Es beginnt bei der Kinderzeit, erzählt ihre Lektüren, ihre Veröffentlichungen, ihre Beziehungen - nicht nur zu Sartre und nicht einmal immer vorwiegend zu Sartre, ihr politisches Engagement uvm. bis zu ihrem Tod.
Manches zugrundeliegende Material konnte erst veröffentlicht und gesichtet werden, nachdem die Betroffenen verstorben waren, weshalb vielen vorherigen Biographien manche Teile ihres Lebens fehlten.
Das Buch schafft es sie gleichermaßen kritisch und liebevoll zu betrachten, keine Sichtweise der Konkurrenz zu Sartre aufzubringen ebenso wenig wie sie als einfaches Abbild seines Denkens abzuwerten. Faszinierend fand ich persönlich, dass ihre enge Beziehung zu Sartre nahezu immer, egal wie es um das Liebesleben der Beiden stand, ein enger fast täglicher Austausch über ihre Gedanken, ihre Lektüren und alle von ihnen geschaffenen Werke war, in denen sich beide in absolut ehrlicher und tiefgehender Kritik gleichwertig gegenüber standen.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, auch wenn es mit nur geringer Vorkenntnis zu ihrem Leben durchaus anstrengend zu lesen war.
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