
Christina Dalcher - Q, gelesen dank Netgalley
Lesespaß hoch - die Geschichte einer Welt, die nur minimal in der Zukunft liegt und die Maßstäbe konsequent weg von Mitmenschlichkeit zu verschiedensten Kriterien der Perfektion hin entwickelt hat, ist so geschrieben, dass mich die Geschichte gepackt hat.
Relevanz der Geschichte: hoch - geschichtliche Parallelen aus den dunkelsten Kapiteln der Geschichte, sowohl in Deutschland als auch in den USA binden diese Gesellschaft in einen historischen Rahmen. Die Gefahr einer so gestalteten Gesellschaft wird deutlich.
Happy End - auf der Ebene der Ich-Erzählerin teilweise im Gegenteil, teilweise ja bis zu einem gewissen Grade. In der gesamten Struktur der Geschichte: Mir ist die Autorin für den Angang der Geschichte zu sehr auf "Happy End, notfalls auf Biegen und Brechen" ausgerichtet. Die Gesellschaft wirkt am Anfang totalitär, das Wertesystem, die Kontrollmechanismen sind in der Gesellschaft unentfliehbar. Das System ist in seiner inneren Logik unausweichlich, ebenso auch die Entwicklung zu dem System, die Einbindung aller Menschen in die Qualitätseinstufung. In diesem System geschieht die Geschichte, erzählt aus der Sicht einer Frau, die mit einem der Hauptinitiatoren verheiratet und gleichzeitig auf einmal persönlich betroffen ist. Ihre Gegenmaßnahmen lassen sie ein Schlupfloch finden .... und nachdem sich immer mehr zuspitzt, eine konventionelle Rettung, ein Rechtssystem o.ä. nicht zu existieren scheinen, eine Lösung mit Lebensgefahr verbunden ist - rutscht die Gesellschaft auf den letzten Seiten des Buches vom totalitären Kontrollsystem weg in etwas ganz Anderes. Ohne zuviel enthüllen zu wollen: Das Ende war aufgrund der dort nötigen Gesellschaftsstruktur sehr konstruiert und passte nicht in den Rahmen des Buches. Aus meiner Sicht war hier ein gutes Ende zu sehr gewollt.
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