
UNBEDINGT LESEN!
Frauen tauchen selbst bei Themen, wo sie explizit genannt werden oder sogar bevorzugt scheinen, oft gar nicht auf.
Entscheidungen werden heutzutage (auch) auf der Basis von Daten getroffen, doch die Datenbasis ist immer noch in viel zu vielen Fällen der "Durchschnittsmann".
Egal ob es um Körpermaße geht (nicht nur groß und klein, sondern auch andere Hebelansätze und Muskelverteilung als ein gleich großer Mann), andere Tagesplanung oder Wegenutzung durch die deutlich häufiger Kombination mit Carearbeit oder sogar die Reaktion auf Medikamente, da es Unterscheide bis zur Zellebene gibt, Daten, die nur Männer betreffen oder nicht geschlechtsbezogen aufgeschlüsselt sind, verschenken viel vom Potential der anderen Hälfte der Menschheit.
Nur ein Beispiel: Wäre der VIAGRA-Wirkstoff nicht bei einer rein männlichen Testgruppe überprüft worden, gäbe es vielleicht heute ein wirksames Mittel gegen PMS.
Erschreckend für mich, auf wie viele der entsprechenden Mechanismen und Teilinformationen ich als interessierte Betroffene hereinfalle.
Nachteil des Buchs: Regionale Besonderheiten einzelnen Länder kommen eher punktuell vor, manche der Gerechtigkeitslücken sind tatsächlich bei uns in Deutschland gerechter gelöst als in dem Buch erwähnt (Elternzeit/Mutterschutz).
Das Buch ist sehr gut lesbar und hat reichlich Quellenangaben. Bei einigen international sehr unterschiedlichen Themen hätte ich gern zusätzlich Grafiken/Statistiken gehabt um einschätzen zu können, ob die Daten auf den englischen/amerikanischen Bereich oder auf welche weiteren Weltgegenden basieren. Dieses Fehlen der zugrundeliegenden Länderinformationen sorgt an manchen Stellen für einen eher anekdotischen Angang.
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