Meike Stoverock
Female Choice: Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation
Der Titel ist schon Provokation pur, doch im Vorwort setzt die Autorin noch mehrfach einen drauf. Sie rechnet quasi vor Beginn dieses Buches schon fest damit von jeder möglichen Seite einen Shitstorm zu erhalten.
Bei mir ist das Buch insgesamt gut angekommen. Im historischen Abriss, stellt Frau Stoverock die menschliche Geschichte unter dem Leitthema Sexualwahl vor. Ihre These (sehr vereinfacht): Natürlich ist eine Auswahl des männlichen Sexualpartner ausschließlich oder weitaus überwiegend durch die Frau. Dies führt, wenn es frei möglich ist, zu einer Gesellschaft, in der nicht alle Männer regelmäßig oder auch jemals Zugang zu Sex haben. Da Sex aber innerhalb der Bedürftnispyramide für Männer ziemlich am Anfang zu finden ist, haben Männer in der Weltgeschichte zugesehen Zivilisation so zu formen, dass eine Paarbeziehung und dadurch Zugang zur Sexualität für alle/fast alle Männer möglich ist. Bei der geschichtlichen Argumentation hatte sie mich zu weiten Teilen und ich konnte die Argumentation sowohl nachvollziehen, als auch in keiner Weise als polemisch einordnen.
Beim Ausblick, der Zukunftsprognose bzw. aus der Sicht der Autorin optimalen Zukunftsbild, kann ich der Argumentation nicht komplett folgen. Einige Ideen erscheinen mir auch bei einem sehr langfristigen Ansatz doch zu radikal und nach meiner Einschätzung mit der menschlichen Natur nicht unbedingt vereinbar.
Für mich war es insgesamt ein sehr interessantes Buch, das zum Nachdenken anregte und mir eine für mich in dieser Konsequenz neuen Sichtweise nahe brachte.