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Rezension "Die Stadt am Ende der Welt"

Neuauflage mit aktualisiertem Nachwort.

Amerika 2018, ein kleiner Ort möchte der Grippe ausweichen und hat sich selbst isoliert. Wachen sorgen dafür, dass niemand den Ort betritt, der von außerhalb kommt, oder nach Beginn der Quarantäne außerhalb war.

Auch der 16jährige Philip steht Wache und muss miterleben, wie ein verzweifelter Soldat mit Gewalt von der Stadt ferngehalten werden muss. Der Tod des Soldaten verändert ihn und wird zum Wendepunkt für die Stadt.

Als ich das Buch zu lesen begann, hatte ich nicht mehr in Erinnerung, wann die Erstausgabe erschienen ist. Das ganze Buch hindurch hatte ich das Gefühl, die Geschichte sei vor Jahrzehnten geschrieben, denn die Erzählung hat wesentlich weniger Tempo als man heutzutage meistens zu lesen gewohnt ist. Personen dürfen sich in aller Ruhe entwickeln, Fragen und Rückblicke entstehen gemächlich und gerade dadurch gewinnt die Geschichte eine ganz eigene Dynamik.

Vor 2020 hätte die Geschichte mir das Gefühl gegeben - ja, so konnte es damals geschehen, mit viel Unwissen und auch Aberglaube war einiges nachvollziehbar. Nach den Erfahrungen dieses Jahres hinterlässt die Geschichte das beklemmende Gefühl, dass sie in ihrem Verhalten der Personen zueinander genauso heute geschehen konnte.

Die Geschichte war stellenweise schmerzlich zu lesen, stellenweise für heutige Lesegewohnheiten etwas langatmig.

Wie man der Quellen entnehmen kann, ist das Buch sehr gründlich recherchiert.

Es lohnt sich, die Anstrengung auf sich zu nehmen - das Psychogramm einer Pandemie zu lesen.

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