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Rezension "Ada das Mädchen aus Berlin"

"Ada Das Mädchen aus Berlin" von Ronald H. Balson

gelesen dank Netgalley

Band 5 der Reihe: Liam Taggart & Catherine Lockhart (3. auf deutsch erschienener Band)

Eine Einladung zum Lieblingsitaliener und dessen Bitte seiner Tante in Italien das Haus zu retten, führen Liam und Catherine in die Toscana. Zur Vorbereitung schickt die Tante ein Manuskript mit der Bitte dieses zu lesen. In der Toscana wartet ein merkwürdiger Fall, der die Tante um das Anwesen bringen soll, das sie von Kindheit an bewohnt. Das Gericht hat entschieden, die Lage scheint eindeutig und die Geschichte des Mädchens Ada scheint so gar nichts mit dem Fall zu tun zu haben.

Ada ist eine Geigenvirtuosin, deren Vater bei Furtwängler Konzertmeister ist und von diesem so weit wie möglich geschützt wird. Ihre Geschichte beginnt in Jugendjahren und zieht sich durch die Zeit bis kurz vorm Kriegsende. Viele Details befassen sich mit der Musik - womit ich persönlich nichts anfangen kann, aber ihre Begabung führt zu merkwürdigen und zu schicksalshaften Begegnungen, die die Zeit des Holocaust noch gefährlicher und schwieriger machen. Adas Geschichte ist faszinierend und bewegend - auch die Recherche, Konfrontation bis hin zu Auflösung und abschließendem Gerichtsentscheid sind spannend und gut geschrieben. Doch für mich finden sich die beiden Teile nicht ineinander.

Dass Gabrielle über Adas Geschichte nicht reden kann, ist noch vorstellbar, aber dass Liam und Catherine, wenn sie schon erwarten in diesem Dokument die grundlegenden Informationen für ihren Fall zu finden, dermaßen enervierend langsam die Geschichte lesen, ist mir völlig unvorstellbar. Hier werden die Zeit- und Erzähllinien ein wenig umeinander gebogen, was der Geschichte nicht zwingend dient. Die letzten Recherchen zur Auflösung des Falles, die natürlich punktgenau in den letzten Tagen vor der Zwangsräumung erfolgen, sind dann quasi nur eine Fußnote, die als Ergebnis einer Nachforschung mitgeteilt werden. Dies entspricht zwar gängigem anwaltlichen Vorgehen, passt aber irgendwie nicht in den Spannungsbogen.

Kurz, die Geschichte war spannend und gut zu lesen, beide Geschichtenteile für sich waren interessant, die Verbindung nicht ganz so elegant ausgeführt, wie ich es mir gewünscht habe und das Ende der Toscanageschichte eher schwach.

Trotzdem habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, eine glaubhafte Verfolgungsgeschichte aus dem 3. Reich gelesen, die wie viele Tatsachengeschichten eine Mischung aus großem Leid und Glück in den unglaublichsten Momenten ist.

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