
AHAWAH: Das vergessene Haus - Spurensuche im jüdischen Berlin von Regina Scheer
Neuauflage
gelesen dank Netgalley als EBook
Der Untertitel ist Programm, denn dieses Buch schreibt noch mehr von der Recherche, als dass es Geschichte und Geschichten vermittelt.
Regina Scheer geht in der DDR in Berlin zur Schule und ihre Schulgebäude wirkt nicht wie eine Schule. Auf Rückfragen erfährt sie nur Schlagwörter wie "Judenhaus" und Frau Scheer beginnt einige Jahre nach der Schulzeit mit einer Recherche über die Geschichte ihrer Schule. Sie stößt auf Schweigen, nicht Gesehenes und gräbt sehr langsam in Jahren und Jahrzehnten immer tiefer, gräbt Schicht für Schicht aus. Erzählt von der Geschichte der jüdischen Gemeinde und wie sich daraus das Haus in der Auguststr. ergab. Nähert sich langsam, zögernd der Zeit des dritten Reichs und verfolgt, später nach der Grenzöffnung auch weltweit Spuren und Hinweise. Sie nennt Namen von Menschen, die sonst vergessen scheinen, staunt, wen sie noch finden und sprechen kann, verliert sich fast in Details und Schicksalen und macht alles an dem Knotenpunkt dieses Hauses fest.
Eine großartige Recherchearbeit, ein anstrengendes Buch, das aber sein Ziel die Geschichte des Hauses wachzuhalten gut und über mehrere Neuauflagen immer vollständiger erfüllt.
Keine leichte Kost, kein unterhaltsames Zwischendurch, aber eine Lesearbeit, die sich lohnt.
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