
Das Seidenraupenzimmer von Sayaka Murata
ist nicht einfach zu bewerten.
Es handelt von einer Außenseiterin, die schon als Kind von ihrer Familie gemobbt und benachteiligt wird und nur zum Obonfest im Kreise der Familie Freude und Angenommen-Sein erlebt. Sie schützt sich durch ihre lebhafte Fantasie und die Gefühle für ihren Cousin Yu - den sie nur einmal im Jahr auf dem Familienfest treffen kann.
Als sie Mißbrauch erleidet und ihre Familie ihr nicht glaubt, ja sie verspottet und ihr Geltungssucht vorwirft eskaliert ihr Leben.
Nach einem Skandal springt der Roman in die Zeit der Erwachsenen Natsuki, die den gesellschaftlichen Pflichten durch eine Scheinehe zu entgehen versucht.
Die Erwartungen an das Paar mittleren Alters, der Druck, den die Gesellschaft auf sie ausüben erscheint mir völlig fremd, die kulturellen Vorgaben entsprechen nicht unseren Gewohnheiten hier.
Bis zu der Situation des ersten Ausbruchs des Paares in die Gegend des Kindheitsideals, die zwangsweise Rückführung und die daraus entstehenden Konflikte fand ich die Geschichte faszinierend, wenn auch fremdartig. Die Bilder, die rund um Mißbrauch und seine Folgen, die Fantasien des Kindes und der Frau gebraucht wurdeb, waren zwar ungewohnt aber nachvollziehbar. Dann jedoch eskaliert die Geschichte in ein Tollhaus aus Aussteigern werden durchgedrehte halbverwilderte Wesen. Die letzten Kapitel haben mich auf Entfernung zur Geschichte gebracht, ich konnte ihnen emotional nicht folgen und deshalb ließen sie mich kalt.
Das macht eine Bewertung der Geschichte schwierig. Bis kurz vorm Ende 4 Sterne, der Schluß nur 1 Stern.
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