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Rezension "Violet"

Violet von Tracy Chevalier

England in den 30er Jahren, Violet 38 Jahre alt, der Verlobte und der große Bruder im 1. Weltkrieg gefallen, kämpft sich aus der einengenden Atmosphäre einer herrschsüchtigen Mutter, die den Tod ihres Sohnes nicht verarbeitet hat, heraus.

Sie zieht "in die Ferne", wenige Kilometer in die nächste Stadt, arbeitet als Sekretärin für einen im Wortsinne Hungerlohn, der nicht einmal ausreichende Mahlzeiten zusätzlich zu ihrem Zimmer finanziert.

Mitten in der hart erarbeiteten Freizeit entdeckt sie ein Projekt Kniekissen für die Kathedrale zu sticken und gewinnt aus diesem anspruchsvollen Ehrenamt, Freunde, Selbstbewußtsein und am Ende eine Perspektive für ihre Zukunft.

Zum Glück kann ich mich für Handarbeiten begeistern, denn ich hätte mir nie träumen lassen, in einem Roman soviel für das Sticken zu lesen. Auch war mir diese Tätigkeit vor diesem Buch nie ein Faktor der Emanzipation.

Die Personen im Buch sind sehr überzeugend ausgestaltet, die Situationen wirken authentisch in der Zeit. Sowohl Sticken, als auch Glocken läuten als Ausdruck von Schönheit, werde ich, ebenso wie die Revolte in einzelnen Stickmotiven, werde ich nach diesem Buch mit anderen Augen sehen.

Die Liebesgeschichte ist zart angedeutet und nur gerade so viel beschrieben, wie es der Person Violet und der Handlung entspricht.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war recht ungewöhnlich und enthielt gute Charaktere, verschiedenste Probleme und Konflikte und Menschen, die sich aneinander reiben und dadurch entwickeln.

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