
Nesrin Kismar, Arrangierte Ehe
Gelesen dank Netgalley im April 2020 als digitales Leseexemplar
Ausgesucht habe ich das Buch, weil ich mehr über das Thema Arrangiert Ehe bei Türken in Deutschland lesen wollte. Da die junge Frau in einer verantwortlichen Position berufstätig ist (Alzheimerpflege als alleinige Pflegerin in einer Familie), erwartete ich eine Erzählung, in der nicht über den Kopf der zukünftigen Braut hinweg entschieden wird.
Die Brautschau - Besichtigung der potentiellen Braut durch die Familie des potentiellen Bräutigams - wird über eine Vermittlerin durch die Großmutter der jungen Frau vereinbart. Zuerst sträubt sie sich gegen die Idee so jung zu heiraten, möglicherweise den Beruf aufzugeben, doch nachdem sich der junge Mann nach mehreren Zurückweisungen um sie bemüht und sie ihn dadurch näher kennenlernt, nimmt die Brautwerbung Fahrt auf.
Aus einer höchst widerspenstigen, selbständigen Frau, die ihren Beruf liebt, wird im Laufe des Buches eine verliebte Braut, dann Ehefrau und Mutter, die den Beruf aufgibt.
Der Stil der Geschichte ist eher einfach gehalten, Die Erzählweise erinnert mich eher an eine Geschichte, die jemand privat erzählt.
Einblicke in verschiedenste Traditionen, Regeln und Verhaltensweisen machen die Geschiche anschaulicher. Nervend fand ich, dass Kleidung, Frisur, Make Up (Vorhanden, welche Art, wie viel) ständig in sehr vielen Details erzählt wurden.
Auch Namen , inklusive der korrekten Titel, sind der Autorin wichtig - das ist bei einem EBook bezüglich der Fußnoten stellenweise anstrengend. Selbst bei Krankenschwester, die einmal kurz auftaucht, wird das Namensschild erwähnt.
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen rund um den Alltag als Pflegerin einer Alzeheimerpatientin, da habe ich auch einiges gelernt.
Insgesamt war es eher eine durchwachsene Unterhaltung.
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