
David Diop "Nachts ist unser Blut schwarz"
ist ein sehr kurzes Anti-Kriegsbuch, das die Problematik farbiger Soldaten im französischen Heer des 1. Weltkriegs aufzuarbeiten versucht.
Alfa, ein Bauernjunge, der nie sein heimatliches Dorf verlassen hat, soll in der französischen Armee als "Schokosoldat" kämpfen. Genauso herabwürdigend wie dieser Begriff ist auch die geplante Taktik für seinesgleichen. Der Hauptmann pfeift, der Feind ahnt oder weiß, was kommt und die farbigen Soldaten stürmen, Wilde darstellend mit Gewehr und Machete gegen den Feind. Alfa erlebt den Tod seines Kindheitsfreundes und Adoptivbruders in seinen Armen und wandelt die Erwartungen des Hauptmannes in Rachetaten um.
Das ganze Buch wird als innerer Monolog von Alfa erzählt, dessen Geschichte sich innerhalb der endlosen Widerholungen nach und nach entfaltet und doch in manchen Teilen gnädig verhüllt bleibt. Das Buch ist kurz, zeigt die unmenschliche Situation und bricht ohne ein wirkliches Ende ab.
Einerseits zeigt das Buch sehr deutlich auf die entmenschlichte Situation im Krieg, ganz besonders für die farbigen Soldaten, die als "Kanonenfutter" und nicht als gleichberechtigte Soldaten mitziehen.
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