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Rezension "Die Geschichte der schweigenden Frauen"

Bina Shah "Die Geschichte der schweigenden Frauen"

In den meisten Fällen ist das Geschlecht, das mit mehreren Partnern verheiratet ist, das Mächtigere. Doch dies gilt nur, wenn dieses Schicksal frei gewählt wurde. Nicht in der hier beschriebenen Gesellschaft, in der jeder Frau mehrere Gatten zugeteilt werden, die Fruchtbarkeit überwacht und das Gebären von Kindern die Lebensaufgabe ist. Nur die Frauen in der Panah sind frei von dieser Aufgabe, aber in ständiger Angst vor Verfolgung und Bestrafung und gebunden an strenge Regeln und Auflagen, die das unabhängige Überleben ermöglichen.

Die Idee hinter der Geschichte klang gut, die Erzählweise mit wechselnden Erzählstimmen gefiel mir gut, doch insgesamt konnte die Geschichte mich nicht erreichen.

Die Situation der Gesellschaft ging mir nicht nahe genug und das Leben in der Panah brachte zusätzlich zur ständigen Gefahr kaum ein erstrebenswertes Leben.

Zusätzlich enthielt die Geschichte einige störende Logikbrüche - der Tee, der auf der Rückfahrt in den Wagen gestellt, später auf der Hinfahrt getrunken  würde. Brüche in den Regeln der Frauen - nie schlafen bei den Männern, dann dort aufwachen, zur völlig falschen Zeit, führt weder zu Konsequenzen noch auch nur zu Gedanken darüber. Die Machtstruktur ist undurchsichtig, einerseits sind einige Männer mächtig, andererseits stoßen sie schnell an Grenzen ihrer Möglichkeiten. Wer entscheidet tatsächlich - alle scheinen unterdrückt.

Wer über diese Brüche hinweglesen mag und sich auf die Idee einlässt, findet eine interessante Zukunftsvision einer dystopischen Gesellschaft.

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