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Rezension "Die verlorene Schwester"

Linda Winterberg - Die Verlorene Schwester

Historischer Roman

gelesen dank Netgalley im Januar 2020

Schweiz 70er Jahre, Verdingkinder, Entzug durch Fürsorge für ein Leben als Mensch zweiter bis xter Klasse.

Was mich an diesem Buch geschockt hat, waren die Jahreszahlen: Bis ca. 1980 gab es in der Schweiz die Praxis verwahrloste Kinder, Waisen, Kinder fragwürdiger Eltern usw. auch ohne Gerichtsbeschluss, nur auf eine Anzeige hin, gewaltsam aus der Familie zu holen, sie ohne Schulbildung in Heimen arbeiten zu lassen und sie dann in Familien zu geben, damit sie arbeiten. Ohne staatliche Kontrolle, Überprüfung des Haushalts, des Schulbesuchs oder Vorgaben zum Kinder- und Jugendschutz.

Dieses Buch erzählt von zwei Schwestern, die nach dem Tod des Vaters und der tiefen Verzweiflung der Mutter zu Verdingkindern werden. Auf den ersten Blick scheint die eine von beiden es gut getroffen zu haben, doch selbst die schönste Stelle ohne Rechte, kann sich sich wenden.

Parallel erzählt die Geschichte von einer jungen Frau, die adoptiert wurde und ihre Herkunft sucht. Der Schreibstil ist gefällig, die Geschichte gut erdacht und alle Fäden schließen sich am Ende.

Gut geschriebene Geschichte über ein Thema, das erst viel zu spät ausgegraben und beendet wurde.

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