
Als wir im Regen tanzten von Michaela Saalfeld
gelesen dank Netgalley als EBook im Dezember 2019
Beim Lesen dieses Buches war mir nicht bewußt, dass es sich um den mittleren Teil einer Trilogie handelt. Ich fand das Buch auch einzeln gut lesbar, werde die anderen Teile aber sicher noch lesen.
Die Geschichte spielt am Ende der zwanziger Jahre, über weite Strecken in der Filmindustrie im Umbruch von Stumm- zu Tonfilm, aber auch in anderen Teilen der Familie Willi (Regisseur) mit seiner Ehefrau Recha (Stummfilmstar jüdischer Herkunft), seine Schwestern Ille (aus der Bahn geworfen nach einem Gefängnisaufenthalt wegen Totschlag des brutalen Ehemanns) und Felice, die durch die Aufnahme ihrer Nichten ins "Muttersein" hineingerutscht ist und mittlerweile mit ihrem Mann Quintus (Journalist und Herausgeber) eine Patchworkfamilie mit 5 Kindern neben ihrer Arbeit als Juristin lebt.
Diese Menschen agieren vor dem Hintergrund der letzten Jahre ohne rechte Partei an der Regierung, mit aufstrebenden Nazis und Judenhass, Erinnerung und Schuld des Ersten Weltkriegs, verstricken sich in Träume und hochfliegende Pläne, versuchen sich und einander gerecht zu werden und lieben, fürchten, leiden und leben mit-, zu- und gegeneinander.
Dramaturgisch gefiel mir weniger, dass in einem Teil des Buches bei allen gleichzeitig das Leben den Bach runterzugehen scheint und sich die Situation bis in eine scheinbare Unlösbarkeit verstrickt. Da war mir ein wenig zuviel unterschiedlicher Probleme in derselben Situation aufgeheizt und die weitere Entwicklung ist im Vergleich ein wenig schnell und zum Teil einfach abgehandelt.
Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt - habe sogar gegoogelt, ob es den Stummfilm tatsächlich gibt...
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