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Rezension "California's Next Magician"

Isabel Kritzer "California's next Magician"

Erscheinungstermin Oktober 2019

Genre: Romantasy

erschienen im Drachenmondverlag

digital gelesen dank der Autorin

Dieses Buch macht es mir schwer es ohne Spoiler zu rezensieren, sollte ich zuviel verraten, entschuldige ich mich schon im Vorfeld.

25 magisch begabte Menschen treten in Wettstreit um die Position des Regenten von California. Doch niemand konnte sich für die Wahl entscheiden oder aus der Auswahl zurücktreten. Josephine, die Ich-Erzählerin, möchte so unauffällig wie möglich schnell scheitern und dann zurück auf ihre Couch zu ihren Büchern.

Ehrlich gesagt, am Meisten an diesem Buch überrascht - abgesehen vom Ende - hat mich, wie gut ich mich davon unterhalten fühlte. Denn Liebesgeschichten mag ich nur sehr selten.

Was hat mir an dem Buch gut gefallen?

Die Welt: Einige Jahrzehnte in der Zukunft, durch Klimakatastrophe ist die Landfläche deutlich reduziert, ebenso sind Rohstoffe knapp und die Bevölkerung hat sich verringert. Die Gesellschaft ist monarchistisch, Wahlen finden nur für regionale Regierungsposten statt. In California sind Frauen diskriminiert, es gibt für beide Geschlechter vorgeschriebene Kleidungsfarben, Frauen stehen zwar etliche Berufe offen, dich in allen Positionen erhalten sie nur den Mindestlohn. Ob sie Besitz haben können ist nicht ganz eindeutig, es gibt Frauen, die große Firmen haben und leiten und trotzdem wirtschaftlich arm sind. Die angekündigte Karte habe ich im EBook nicht gefunden - mein Fehler oder ist sie nicht vorhanden?

Das Land ist technisch fortschrittlich, das Verhalten und die Wünsche der Menschen erinnert eher an eine altertümliche Puderzuckerwelt, eben wie aus Liebesromanen.

Überwiegend der Schreib-  und Erzählstil - Ausnahme der ständige innere Monolog, der war mir zu viel. Da wirkte die Hauptperson stellenweise nicht stimmig. Für ihr Genöle, das immer wieder auftaucht, hat sie an anderen Stellen zu sehr geschliffene Statements rausgehauen. Beim Thema erste Liebe ist der ständige Selbstzweifel angemessen, aber in allen anderen Bereichen war es mir eindeutig zu viel und lenkte mich auch von der Handlung ab. Vielleicht bin ich einfach altersmäßig zu weit von der Hauptdarstellerin entfernt, um mich in ihre Gefühlswelt hineinzufinden.

Ganz toll fand ich den Einsatz der magischen Kreaturen, sowohl aus der Pflanzenwelt als auch ....

Bereiche, die ich nicht so optimal fand:

Die Story ist eine Kreuzung zwischen Big Brother (ständige Beobachtung) und dem trimagischen Turnier. Größter Unterschied - es entwickelt sich kein wirklicher Wettstreit, weil wir nur das wissen, was Josephine sieht, erlebt und erzählt bekommt. Da sie den Wettstreit der anderen Teilnehmer nicht beobachten darf, ist bei keiner der Aufgaben dargestellt, wie alle anderen Bewerber die Aufgabe lösen. Weil ab der zweiten Aufgabe jeweils einzelne Gegner dargestellt werden, nicht einmal alle Wettstreiter für sie namentlich und mit Eigenschaften bekannt sind, war mir schon sehr früh klar, dass es hinsichtlich des Gewinners des Wettkampfes wenig Überraschungen geben wird. Die Spannung muss also aus anderen Faktoren kommen, doch auch die Reibungen zwischen ihr und den beiden interessanten Männern bauen nicht wirklich Spannung auf.

Die Freundin ist ein wenig schrill und ungewöhnlich, und aus dem inneren Monolog von Josephine taucht auch nicht der Ansatz eines Grundes auf, warum die Beiden befreundet sind.

Das Ende mit der daraus entstehenden Spannung zu der Fortsetzung ist mir zu sehr marketingtechnisch aufgebaut. Sprich es ist wie bei der letzten Folge einer Serienstaffel. Man fragt sich im übertragenen Sinne: Wer hat überlebt und fiebert der Fortsetzung entgegen.

Die beiden Männer waren mir zu farblos bzw. zu stereotyp, ich habe mich gefragt, warum die ganze Welt dem Bad Boy zu Füssen liegt und was außer der optischen Ausstrahlung Nr. 2 mitbringt. Aber ich mag ja auch Liebesgeschichten nur selten.

Ein Detail hat mir in der Geschichte definitiv gefehlt und ich hoffe, die Fortsetzung bringt eine Antwort: Wenn diese Welt eine Zukunftsvision der Erde ist, woher kommen die magischen Begabungen, die weit verbreitet zu sein scheinen?

Dieses Buch ist geeignet für LeserInnen, die Liebesromane lieben, Bad Boys mögen und eher nach Gefühlen als nach detaillierten facettenreichen Plots suchen. Wer eine Außenseiterin als Heldin mag, bonbonrosa schätzt und nicht genug von Wettstreit in ungewohnten Gesellschaften bekommt, wird sich hier wohlfühlen.

Wer all dies nicht mag, dem kann es natürlich so gehen wie mir und trotzdem seinen/ihren Spaß an der Geschichte haben. Ich schaffe es aber trotz intensivem Nachdenken nicht, außer beim Erzählstil, die konkreten Gründe dafür zu finden - es ist trotz meinen subjektiven Kritikpunkten das Gesamtpaket, das mir gefiel.

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