
Jana Jeworreck, Dreiland-Trilogie
digital gelesen, Band 1 und 3 in der Kindle-App, Band 2 als Epub - gelesen im Oktober 2019
Die Autorin entwirft hier einen Fantasy-Epos in einer Welt, die zunächst aus zwei Ländern und Mächten bestehen soll, sich aber nach und nach zu drei völlig unterschiedlichen Ländern entwickelt.
Die Bücher sind gut geschrieben, die Geschichte ist, wie schon das Genre sagt, eher brutal bzw. gewalttätig, aber nicht mehr als inhaltlich erforderlich.
Die Geschichte ist so aufgebaut, dass man zwingend alle drei Teile lesen muss, da man sonst unbefriedigt aus der Lektüre auftaucht.
Sehr begrüßt habe ich, dass es ab Band 2 eine Namensliste mit Hintergrundinformationen gab, denn ich persönlich hatte stellenweise arge Schwierigkeiten mit den sehr zahlreichen wichtigen Personen in der Geschichte.
Band 1: Beginnt im Land Velcor mit dem Waisenkind Signe und Avid dem Gesandten, der nach magisch Begabten suchen soll.
Langsam entfalten sich die Bezüge, die Hintergründe des Landes und die Struktur und Fluch des Herrscherhauses. Die Geschichte springt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und begleitet unterschiedliche Personen. Die Geschichte, Teile der Mythologie und erste Beziehungen der Personen zueinander entwickeln sich. Zum Ende des ersten Bandes sind zahlreiche Fragen offen und zahlreiche Erzähfäden gespannt.
Band 2: Das Land im Verborgenen liegt hier im Mittelpunkt - eine völlig andere soziale Struktur und erheblich mehr Gewalt als im ersten Teil. Die Anzahl der Handlungsstränge verwirrt mich an manchen Stellen und ohne Namensliste wäre ich an mancher Stelle aufgeschmissen. Das Tempo der unterschiedlichen Erzählstränge liegt mir unterschiedlich. Der Strang Signe entwickelt sich mir manchmal zu langsam, andere Bereiche sind durch die vielen handelnden Personen stellenweise leicht verwirrend. Es sind so viele Personen, dass einzelne mir zu schemenhaft bleiben - verständlich wenn sie nur kurz eine wesentliche Rolle spielen. Wie häufig beim Sandwich-Mittelteil hat mir dieser Part weniger gut gefallen. Einmal das Namensproblem, zu viele Personen und das Ausmaß an Gewalt, zwar erzählerisch nötig und für die Geschichte unumgänglich, jedoch mir ein wenig zu viel.
Band 3: Die Anzahl der Standorte und Handlungsträger ufert weiter aus. Nach und nach verbinden sich Stränge und alles sortiert sich, Fragen werden beantwortet, Rätsel gelöst. Der zusätzliche Zeitstrang mit der Geschichte aus der Vergangenheit ist mir nicht eindeutig genug markiert. Der Epos ist toll, die Geschichte rund, aber stellenweise wurde mir das Lesen so anstrengend, dass ich ein paar Tage pausiert habe. Ergebnis, ich finde mich noch schlechter mit den Personen zurecht.
So etwa bei 2/3 springt das Ganze um. Die Geschichte verdichtet sich, alle offenen Themen und Fragen werden aufgegriffen, unerwartete Fähigkeiten und Eigenschaften der Hauptpersonen werden erklärt und das Finale verbindet das zugrundeliegende Rätsel, die Helden, Götter und die geplante Zukunft der Welt. Das Ende war grandios und das Kapitel danach war ein Bonus, der mir auch sehr gut gefiel.
Nachdem ich die Durststrecke zwischen mir und dem Buch überwunden habe, gefällt mir die Geschichte gut, es empfiehlt sich die Trilogie in einer Phase zu lesen, in der man der Geschichte gut konzentriert folgen kann.
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