
Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit von Charlotte Roth
Erscheinungsdatum: 27.09.2019 gelesen dank Netgalley im Juni 2019 als ebook (Epub)
Genre: Biographischer Roman
Zunächst ein Satz zum Genre: Dieses Buch ist eine Biographie im klassischen Sinne, nicht einmal eine Biographie in Romanform. Die Geschichte ist insofern wahr, dass Menschen, die Michael Ende nahestanden, ihn darin wiedergefunden haben und insofern unwahr, als nicht alle Geschichten darin genauso oder zu genau der Zeit oder auch überhaupt in der Realität geschehen sind.
Die Geschichte beginnt mit Michaels Vater, Edgar Ende, der sich aufmacht, um einer Liebe hinterherzufahren und endet mit der Fahrt von ... zu Michaels Beerdigung. Dazwischen finden sich die Welten seiner Phantasie, die Realitäten der grauen Männer in seinem Leben. Die Liebe in all ihren Bildern und Taten, Glück und Trauer, Geburt und Tod, Phantasien, Italien, gute Freunde, gutes Essen, noch bessere Gespräche.
Ich habe einige seiner Bücher geliebt, Momo mehr als die unendliche Geschichte, Spiegel im Spiegel und für mich als Letztes der Wunschpunsch. Der Autor dahinter, der Entdecker der Welten, die er in seinen Büchern schuf, interessierte mich wenig. Nach diesem Buch hätte ich gern an seinem Holztisch gesessen, Brot, Käse und Wein genossen, Freunde gewonnen und mich vielleicht auch in den Mann hinter den Geschichten verliebt.
Auch wenn ich nicht erahnen kann, was wahr ist und was nicht, so malt dieses Buch doch ein wundervolles Bild des Mannes, der mit Worten Welten erschuf und zugleich in unserer Welt ein Fremder blieb, bewahrt nur von seiner Liebe zu den Menschen seines Vertrauens, selbst wenn dieses Vertrauen einmal nicht mehr trug. Bewahrt vor den grauen Herren und beschützt durch den Gedanken "Ist nur Geld" und am Ende von Meister Hora mitgenommen.