
Iron Sky von Johanna Sinisalo
Erscheinungsdatum 23.03.2019 gelesen dank Netgalley als Ebook (Epub) im Juli 2019
Genre: Satire, Science Fiction
Renate Richter hinterlässt ihrer Tochter in einem Tagebuch ihre Erlebnisse.
Das Besondere Renate lebt auf dem Mond in der Festung der Mondnazis, die nach dem 2. Weltkrieg auf die Rückseite des Mondes aufbrachen um dort die Überlegenheit ihrer Rasse mit den technischen Möglichkeiten und den Energiequellen des Mondes zu kombinieren, damit eines Tages die Erde unter ihre Herrschaft fallen kann.
Das Buch entwickelt ein Szenario in dem die Menschen isoliert von der restlichen Menschheit zu Nazis erzogen werden. Alle Erfahrungen, alle Bücher und Filme, das ganze Zusammenleben werden unter diesem Filter zusammengefasst und die Überlegenheit der eigenen Kultur und Rasse wird zelebriert. Gleichzeitig wird die Bewaffnung vorangetrieben, damit die Nazis sich gegen Invasionspläne der Erdlinge schützen und diese durch eine Übernahme der Herrschaft auf Erden retten können.
Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf Renates Kindheit und Jugend, ein Teil, der für mich besonders interessant und gelungen geschrieben ist, es geht weiter mit ihren Aufgaben als Lehrerin und dem Brautwerben eines deutlich älteren Mannes und eskaliert dann in einen Flug zur Erde.
Für mich hat das Buch mit der zunehmenden Überspitzung auf dem Weg zur Erde deutlich verloren und das Ende war, obwohl es sich ab Beginn des Buches andeutete mir zu überdreht.
Insgesamt nimmt die Geschichte satirisch überspitzt eine Vielzahl von Verschwörungstheorien auf und lässt einige davon eskalieren. Die Gefahr von Machtstreben und Indoktrination wird dargestellt und auf die Spitze getrieben. Die Personen wirken in sich stimmig, obwohl sie schrill überzeichnet sind - doch so gut mir der Anfang des Buches gefallen hat, so sehr hat mich das hektische Ende kalt gelassen. Die Ereignisse überschlagen sich und gleichzeitig reißt jede gefühlsmäßige Beziehung zu den handelnden Personen ab, alles eskaliert und wird nur in kurzen Texten behandelt, ehe das Buch mehr oder weniger abbricht.