
Hannah und ihre Brüder von Ronald H. Balson
Erscheinungsdatum 17.05.2019 gelesen dank Netgalley im Juni 2019 als Ebook (Epub)
Genre: Historischer Roman 3. Reich
Ben Solomon bedroht auf einer Spendengala den reichen jüdischen Mäzen Rosenzweig und erklärt, der wäre in Wahrheit ein Naziverbrecher.
Ist er verwirrt oder handelt es sich tatsächlich um seinen Ziehbruder Otto Piontek, der zum Naziverbrecher wurde?
Die Geschichte beginnt in der heutigen Zeit und entwickelt sich in der Rückblende zum Geschehen der 40er-Jahre in Polen. Ben Solomon möchte den ehemaligen Freund enttarnen, seine Anwältin sträubt sich das Mandat zu übernehmen und bekommt nach und nach die Geschichte erzählt.
Anfangs sind die Hauptfiguren eher sperrig, nach und nach gewinnen sie in Struktur und Persönlichkeit. Die Geschehnisse rund um die Judenverfolgung in Polen, die Entwicklung der einzelnen Personen dort, wird nach und nach in kleinen Häppchen geschildert. Eindeutig ist erkennbar, dass der Autor aus amerikanischer Sicht schreibt, denn der Anwältin müssen viele kleine Details rund um den Holocaust ausführlich dargelegt werden. Die Geschichte ist dadurch so angelegt, dass sie sich besonders für Leser eignet, die eher wenig Kenntnisse rund um die Verfolgung und den Massenmord an der jüdischen Bevölkerung mitbringen.
Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar, im Rahmen der Geschichte werden die Personen auch vertrauter. Leider werden die Rückblenden immer wieder durch Alltagsgeschehen unterbrochen und das Ende aus Rechtssicht erscheint mir ein wenig konstruiert. Global würde ich der Geschichte 3 Sterne geben, mit dem Vermerk, dass es ein Einstiegsbuch in die Thematik sein kann, wären es 4 Sterne.
Der Originaltitel "Wir waren einmal Brüder" passt aus meiner Sicht deutlich besser als die deutsche Version.
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