
Maxim Leo "Wo wir zu Hause sind"
Erscheinungsdatum 14.02.2019, gelesen dank Netgalley als ebook (Kindle)
Genre: Zeitgeschichte, 3-Reich, Holocaust
Maxim Leo spürt den seinen Verwandten in Großbritannien und Israel nach und hinterfragt die gemeinsame Geschichte und die Zerstreuung durch die Judenverfolgung und den Holocaust.
Da ich sehr gerne und sehr viel zeitgeschichtliche Bücher gerade auch über das 3.Reich, Holocaust u.ä. lese, sprach mich die Beschreibung dieses Buches sehr stark an. Drei Zweige der Familie erforscht Maxim Leo, bzw. stellt den geografisch entfernten Verwandten zum ersten Mal tiefergehende Fragen zur eigenen Geschichte. Warum ging es in welches Land, wo waren eigene Wünsche oder Weltanschauungen Ursache, wie hat das Leben im fremden Land die Menschen verändert, was verbindet die nachfolgenden Generationen usw. sind Fragen, die sich Maxim Leo neben der Erzählung der Geschehnisse, die zu Flucht und Auswanderung führten, gestellt hat.
Für mich war dieses Buch eher ambivalent.
Der erste große Kritikpunkt: Die einzelnen Personen bleiben in vielen Facetten eher schablonenhaft und es fällt mir oft schwer mich in die einzelnen Schicksale hineinzudenken. Die Aufteilung des Buches in Kapitel, die in andere Familienteile und/oder Weltgegenden springen, war auch nicht unbedingt eine Hilfe, so dass ich stellenweise mühsam rekapitulieren musste, welcher Verwandten wir gerade folgen. Die beschriebenen Geschehnisse egal ob in Deutschland, in Israel oder England werden oft nur recht kurz angerissen und bleiben an zu vielen Stellen eher oberflächlich.
Die Grundidee des Buches gefällt mir, einzelne Szenen sind faszinierend und auch manche Personen eindrücklich geschildert. Dennoch hat mich dieses Buch in Summe nicht überzeugt.