
Über dieses Buch bin ich ganz zufällig bei meinem Lieblingsbuchhändler gestolpert. Das Themenfeld 3.Reich und Holocaust interessiert mich und über den Angang, dass ein Psychologe schreibt, habe ich beim Kauf kaum nachgedacht.
Beim Lesen entdecke ich ein ganz besonderes Buch.
Frankl durchleidet Konzentrationslager wie so viele Andere, deren Bücher ich gelesen habe, er erzählt das Erlebte und Erlittene und reflektiert es als Psychologe. Dabei schafft er eine Brücke zwischen professioneller Distanz, eigenem Erleiden und der Erkenntnis in welchen Situationen er nichts als Leidender, in welchen er keinen Zugriff auf das eigene Wissen und Analysieren hatte. Im tiefsten Leiden durchzieht das Buch aber ein Wille zur Hoffnung, die über den Wunsch des Weiterlebens hinausgeht.
Schonungslos hält Frankl Opfern und Tätern den Spiegel vor und findet in beiden Gruppen gute und furchtbare Menschen.
Im zweiten Teil gibt es ein Theaterstück, das die Grenzen zwischen Leid und Hoffnung noch stärker aufbricht.
Mich hat dieses Buch sehr bewegt, große Leseempfehlung.