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Rezension Martin Schörle Zwei Theaterstücke

Martin Schörle "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" "Einladung zum Klassentreffen" Zwei Theaterstücke

Erscheinungsdatum: 6.12.2016, gedrucktes Exemplar gelesen im September 2018 dank des Autoren

Genre: Theaterstücke

Während die Bürokollegen Karneval feiern monologisiert der Beamte Hans Fredenbek über Sinn und Unsinn des Lebens, der Verordnungen und die Unterschiede von Radiergummis. Im zweiten Theaterstück telefoniert Carsten mit Marina um sie zu einem Klassentreffen einzuladen oder um nach 20 Jahren die Beziehung wieder aufleben zu lassen.

Das kurze Büchlein hat es in sich. Jedes Wort ist gesetzt und sicherlich habe ich in der Fülle die eine oder andere Pointe überlesen. Beide Stücke hätten es verdient beim erstne Mal auf einer Bühne und nicht in Papierform genossen zu werden, sind aber auch gelesen ein Genuss.

Thematisch liegt mir die skurile Figur des Beamten näher, vielleicht gerade weil er so fantasievoll übertrieben daher kommt. Nach kurzer Lesezeit hatte ich bei ihm eine Lesestimme im Ohr, die sehr überzeugend den Beamten durch und durch gab.

Das Telefonat, das zwischen Einladung zum Klassentreffen und Liebeserklär ung wechselt war für mich als gelesenes Stück insoweit problematischer, als es mit wechselnden Personen in Form von Rückblenden und Fantasien arbeitet. Auf der Bühne kann ich mir dies besser vorstellen als gelesen und die Realität, die die Personen für mich entwickelten, führten durch den Einsatz des "Publikums" im Stück ein wenig zum Fremdschämen.

Wer sich in Theaterstücke in gedruckter Form hereindenken kann, moderne Anspielungen schätzt und subtilen Humor genießt, dem werden die beiden Theaterstücke gefallen.

Was mir eindeutig nicht gefällt ist das Cover des Buches - dieses wirkt weit weniger professionell als der Inhalt.

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