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Rezension "Sisu: Älter als die Erde"

Sisu: Älter als die Erde von Isabel Kritzer

 

Erscheinungsdatum:17.06.2018  gelesen dank der Autorin (gewonnenes Reziexemplar) als EBook (Kindle) im September 2018

 

Genre: Fantasy, Young Adult

 

Ehrlich, ich habe mich in dieses Cover verliebt, das perfekte Blau, intergalaktisch, zauberhaft. Da dieses Buch sehr viel mit der Bedeutung von Namen spielt, kann ich ja jetzt verraten, dass Sisu für mich der Name eines Drachen ist und das ist in meiner Vorstellung etwas sehr, sehr Gutes.

 

Den Klappentext habe ich ehrlich gesagt nicht so aufmerksam gelesen:

 

Drei Galaxien.
Fünf Welten. Sechs Völker.
Ein letzter Kampf!

Wenn ich dir erzähle, dass astrale Wesen über die Erde wachen, dass da draußen, im All, der Teufel lauert, dass Gott eine Tochter hat und es das Schicksal wirklich gibt.

 

Auch im Nachhinein muss ich zum Zählen der Welten und Völker das Namensverzeichnis am Buchende bemühen und Gottes Tochter hatte ich zwischen „Wow, das Buch möchte ich lesen“ und „Du hast ein Rezensionsexemplar gewonnen“ irgendwie verdrängt.

 

Iva erfährt an ihrem 16ten Geburtstag, nach einem schweren Schicksalsschlag, dass in ihrem Leben alles ganz anders ist. Ihre Eltern haben sie nicht geboren, sie ist kein Mensch, bzw. Sewi und sie muß jetzt erst einmal furchtbar viel über ihr Volk lernen, da die Entscheidungsschlacht des Universums ansteht und ihr Name „Retterin“ bedeutet. Mehr möchte ich nicht spoilern.

 

Besonders an diesem Buch ist die ganz spezielle Mischung aus Normalität und Alltagsleben im heutigen Amerika und der Entdeckung etwas Übernatürliches zu sein. Iva ist fast schon überzeichnet 16 mit Glitternagellack und Lieblingsserien, Herzchen-Emojis und BFFs. Iva hat, wie die meisten Jugendlichen daneben auch eine ernsthafte Seite, grüblerisch, melancholisch und zweifelnd. Sie hat allen Grund dazu, denn zunächst hat sie nur Potential, Sorgen und viel zu lernen. Ich gebe zu, ich hatte ein wenig Schwierigkeiten mit Iva, bin allerdings mit 54 und ohne eigene Kinder auch ziemlich weit weg von einer 16jährigen heutzutage.

 

Die meisten Kapitel des Buches sind aus Ivas Sicht geschrieben, so dass der Leser gut nachvollziehen kann, was Iva lernt, versteht und wie sie sich entwickelt. Einzelne Kapitel von anderen „Personen“ unterscheiden sich im Sprachstil deutlich und machen so schon beim flüchtigen Lesen deutlich, dass die Perspektive sich geändert hat.

 

Mir persönlich ist der galaktische Aspekt etwas zu lange eher theoretisch und in Lerneinheiten für Iva behandelt worden, die große Zahl der behandelten (nicht zwingend auch handelnden) und erwähnten Personen machten das enthaltene Personenregister hilfreich. Als Fan der Sprache hat mich der Bedeutungsgehalt sämtlicher Namen fasziniert ebenso wie der Versuch menschliche Religionen mit der Geschichte im Buch zu verknüpfen.

 

Die epische Schlacht war ein wenig chaotisch, wie es Schlachten oft so an sich haben, sie wartet mit der einen oder anderen Überraschung auf, die auch erst danach erklärt wird.

 

Das Buch Sisu hat mir nicht so gut gefallen wie das Cover – aber das wäre auch eine echte Herausforderung gewesen. Dies hat zum einen mit der jungen Protagonistin zu tun, die zwar stimmig in die Geschichte passt, für mich aber eindeutig die falsche Identifikationsfigur ist. Personen in meinem Alter, die geeigneter wären, sind mir nicht plastisch genug ausgemalt, daher ist die Zielgruppe eindeutig eher nicht mein Alter.

 

Wer jugendliche Helden mag, die trotz epischer Entscheidungen den ganz normalen Teenywahnsinn nicht ganz aus ihrem Leben herauslassen, wer epische Schlachten mag, in denen die Welt gerettet wird und Mythologien, die neben unserer Realität existieren, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Aber Achtung, das Buch ist in Punkto Action und Liebesgeschichte eher zurückhaltend und enthält auch viel Mythologie, Lerninhalte und Hintergrundwissen zur Geschichte, was bei mir eher Pluspunkte bringt.

 

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