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Rezension Die Ring-Chroniken - Begabt

Die Ring Chroniken von Erin Lenaris

Erscheinungsdatum: 03.09.2018, gelesen dank Netgalley als ebook (kindle) im August 2018

Genre: Science Fiction, Dystopie, Young Adult

Die Erde nach der Klimakatastrophe. Die Bevölkerung teilt sich in privilegierte und ausgebeutete Bewohner. Die Ausgebeuteten leben im wasserlosen Teil des Planeten und haben nur eine einzige Chance auf ein lebenswertes Leben: Erfolgreich im Kraftwerk arbeiten. Mit 16 beginnt die Auswahl. Emony, Halbwaise, begabt mit dem besonderen Talent Lügen zu spüren, stellt sich der Auswahl und kommt in die ersehnte Ausbildung. Dort erlebt sie das erste Mal Wasser im Überfluß, den dekadenten Luxus einer Dusche und den Zwiespalt zwischen Erkenntnis und Gefühlen.

Dieses Buch ist der Start einer Mehrteilers (aus meiner Sicht erst mal schade, ich liebe Einzelbände), funktioniert aber problemlos auch allein. Die Geschichte ist am Ende abgeschlossen, es sind keine notwendige Fragen offen, aber es verbleibt reichlich Potential für den Fortgang der Geschichte.

Zweite große Frage aus der Sicht einer älteren Leserin - schon wieder jugendliche Helden? Ja und in diesem Fall notwendig, da der Ausbildungsbeginn und Einstieg ins Berufsleben, ebenso wie das Chaos erster Liebe inklusive der Unsicherheit, wo der Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft liegt, nur in dieser Altersstufe typisch ist.

Dass die Helden intelligent, pfiffig, sportlich und am Ende gut trainiert im Kampfsport sind, erschließt sich aus der Lebenssituation und der Ausbildung. Aus der Sicht des Arbeitgebers sind für mich die einzelnen Schritte der Ausbildung in Bezug auf das tatsächliche Arbeitsfeld und den immer möglichen Aspekt des Scheiterns nicht so clever gewählt, aber auch in Zukunft dürfen Unternehmen sich auch Gegner ausbilden ....

Angenehm finde ich, dass die Gefühlsebene schön nebenbei abgehandelt wird. Natürlich sind die ersten Gefühle immer präsent und einige Entscheidungen wären ohne die Hormone möglicherweise anders gefallen, aber das Thema wird nur so sehr wie dramaturgisch nötig behandelt und nicht übertrieben.

Außerdem gibt es auch ältere Charaktere, sowohl auf der guten, als auch der nicht klar einzuordnenden und der bösen Seite.

Die Geschichte ist in allen Details eher logisch, auch die Bereiche, die klar meine Kenntnisse übersteigen (DNA-Kodierung und Bohrtechnik) scheint alles durchdacht erklärt zu sein.

Inhaltlicher Kritikpunkt: Nachdem die Autorin uns seit Wochen auf Facebook die kleinen Chämaleon-Basteleien vorführt, ist diese Tierart außer als Kapiteleinstieg doch etwas unterrepräsentiert. Nein im Ernst, tolles Haustier und die Haltung unter wassertechnisch erschwerten Bedingungen ist gut beschrieben.

Für mich als Sehr-Viel-Leser bleibt nur ein einziger Kritikansatz: Das Buch enthält für mich etwas wenig überraschende Wendungen. Alle Überraschungen in der Geschichte, die es durchaus gibt, waren von meinem Leseempfinden durchaus vorbereitet und daher auch erwartbar.

Aber trotzdem interessantes Leseerlebnis, werde das Erscheinen der Folgegeschichte(n) mit Spannung erwarten.

Danke für dieses Leseerlebnis.

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