
Hugo Boris Die Polizisten
Erscheinungsdatum 10.8.18 gelesen dank netgalley als ebook (kindle) im August 2018
Genre: Zeitgeschichte, Belletristik
Der Inhalt dieses ziemlich kurzen Buches ist schnell erzählt.
Eine Polizistin, schwanger von ihrem Geliebten/Kollegen steht am Vorabend der Abtreibung. Um sich abzulenken meldet sie sich freiwillig für einen Auftrag, ohne vorher gehört zu haben, worum es geht. Ein Flüchtling soll zur Abschiebung gebracht werden. Sie liest die Papiere und zweifelt an der Rechtmäßigkeit.
In diesem Buch geschieht rein objektiv sehr wenig, es geschieht eigentlich nur etwas in der Innenwelt der Beteiligten und auch das ist nicht eindeutig. Reaktionen erscheinen nicht durchdacht, sondern impulsiv, weil die Gedankenkette vorher in eine ganz andere Richtung ging.
Das Buch beantwortet keine einzige Frage, es enthält keine Lösung, am Ende ist alles eher noch mehr offen als es am Anfang aussah. Keine der dargestellten Personen ist mir wirklich sympathisch. Sie wirken künstlich und doch echt. Nicht stimmig und unsympathisch, aber überzeugend. Der Autor hat nicht versucht irgendjemanden in der Geschichte leicht zugänglich zu machen. Es gibt keine Rückblicke, die einen Menschen besonders machen oder wichtig.
Aber trotzdem, obwohl dieses Buch alle Regeln gelungenen Schreibens über den Haufen wirft, kommt mir die Geschichte sehr nah. Auch wenn ich niemanden so richtig mag, berühren sie mich.
Auch wenn nichts geschieht, geschieht etwas mit mir.
Das Buch ist schnell gelesen, wenige Seiten, aber es klingt nach.
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