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Rezension Das Verschwinden des Josef Mengele

Oliver Guez, Das Verschwinden des Josef Mengele

Erscheinungsdatum: 17.08.2018, gelesen dank Netgalley als ebook (Kindle)

Genre: Historischer Tatsachenroman, Zeitgeschichte

Der Klappentext vermerkt reißerisch: "Dieser preisgekrönte Tatsachenroman von Olivier Guez, der in Frankreich sofort zum Sensationsbesteller wurde, liest sich wie ein rasanter Politthriller und wahrt zugleich die notwendige Distanz. "Olivier Guez schuf mit diesem bekannten Verfahren eine phantastische neue Romanform.“ Frédéric Beigbeder in Le Figaro magazine".

Diese Zusammenfassung kann ich nicht nachvollziehen, denn ich finde zwar die Distanz, weit über das Notwendige hinaus aber nicht den rasanten Politthriller.

Ich lese das öde Untertauchen eines Verbrechers, der von seiner Ideologie nicht lassen kann, von der Familie mit nahezu unbegrenten Mitteln unterstützt wird und in ständiger Angst vor dem Gefundenwerden darunter leidet, dass er nicht die ihm zustehende Anerkennung erhält. Zusätzlich enthält dieses Buch Namen über Namen von mehr oder weniger bekannten Nazigrößen, manchmal mit, manchmal ohne die lapidare Anmerkung der verübten Greueltaten. Das Buch wahrt Distanz, indem es sich nicht zu sehr auf die Gedankenwelten einläßt, listet diese und die entsprechenden Netzwerke dann aber doch auf. Mengele findet Aufnahme in Argentinien, Paraguay und Brasilien, mal unter einem fremden, mal unter dem eigenen Namen, doch egal was geschieht und wie es ihm ergeht, das Buch strahlt für mich nur grundlegende Langeweile aus und wird weder dem Täter noch den Opfern gerecht.

Das Beste an dem Buch ist meiner Meinung nach das fantasievolle Cover mit dem halbverbrannten Foto Mengeles.

Vom Lesen des Buches kann ich nur abraten!

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