· 

Rezension Anna

Anna von Niccolò Ammaniti

Erscheinungsdatum 10.8.18 gelesen dank netgalley im Juni 2018 als ebook (kindle)

Genre: Dystopie, Young Adult, Belletristik, SF(?)

Anna (12) und ihr kleiner Bruder Astor kämpfen ums Überleben in einer Welt, in der ein Virus alle Erwachsenen getötet hat und Jugendlichen mit etwa 14 Jahren weiterhin umbringt.

Ich habe schon viele interessante Dystopien gelesen und mich wirklich auf dieses Buch gefreut. Wird es eine Überlebensgeschichte, schildert es den Alltag, gibt es Konflikte, eine Reise und Suche nach Heilung, ist das Ende eher positiv oder trübsinnig, waren meine Fragen.

Das Buch startet interessant, Suche nach Nahrung, Tricks den Bruder in Sicherheit zu halten, Details über Alltag und Nahrungssuche, Gefahren, Ekel und Mut. Dann eine Konfrontation mit einer gemischten Gruppe, angedeutete Heilslehren und Massenbeeinflussung. Es rutscht ein wenig in Richtung Fänger im Roggen. Aber irgendwo auf der Strecke verliere ich den Bezug zu Anna und Astor. Sie schaffen es nicht für mich real zu sein. Sind sie abgedreht und gefühlsbetont, dann bricht der Autor ab oder das Ganze verschwimmt in Alkohol und Drogen. Erst werden lauter eher unwichtige Handlungsdetails sehr ausführlich ausgebreitet, dann gibt es einen Bruch, ein Entscheidungsprozess wird übersprungen und die Handlung springt in eine neue Situation um sich wieder in Belanglosigkeiten zu erschöpfen. Mir hat dieses Buch leider zu wenig Spaß gemacht. Was sollte es? Kinder in einer existenziellen Notlage begleiten? Pubertäre Entwicklung ohne Erwachsene beschreiben? Exzesse in einer postapokalytischen Welt? Gesellschaftskritik? Spätestens am Ende eines Buches möchte ich gern wissen, was der Autor damit bezweckt. Hier habe ich dies nicht gefunden.

#Anna #NetGalleyDE #NiccoloAmmaniti #Dystopie #Rezension #KathrinliebtLesen