
Panterra Nova, Die Suche - von Farina Eden
Erscheinungstermin: 18.05.2018 gelesen dank Netgalley als ebook (kindle)
Genre: Dystopie, Jugendbuch
Ausgewählt habe ich das Buch wegen des Genres Dystopie, weil ich sehr gerne gut gemachte Dystopien lese. Ein wenig ins Hintertreffen bei meiner Lesereihenfolge geriet mir dieses Buch, weil der Klappentext eine Liebesgeschichte, vermutlich als Dreiecksgeschichte andeutete. Liebesgeschichten lese ich aber eher ungern, besonders welche mit sehr jungen Protagonisten. Wahrscheinlich bin ich da thematisch allein altersmäßig zu weit weg.
Nun zur Geschichte: Wir befinden uns in einer Zukunft, in der die Nutzung digitaler Mobilgeräte (Smartphone/Tablet usw.) wieder auf das reine Telefonieren zurückgegangen ist. Dies entstand durch die Ideologie, die die Firma MEO (Mother Earth Origin) weltweit vermittelte: zurück in die vortechnische Welt.
Dieser Ideologie wird in einigen Bereichen radikal, in anderen eher punktuell gefolgt.
Darüber hinaus sind die Unterschiede zur heutigen Gesellschaft im Alltag gering.
Der größte Unterschied zu unserer Welt ist eine Gruppe von "Wunschdenkern", die anderen Menschen Befehle auf Gedankenebene erteilen können. Diese Fähigkeit ist durch Mord übertragbar, weswegen Wunschdenker Beschützer an ihrer Seite haben. Insgesamt wird die erdachte Welt über diese Informationen hinaus kaum beschrieben, auch die Frage woher die Wunschdenker und ihr Umfeld kommen, wird nicht einmal angerissen.
Soweit so gut, ein interessantes Szenario, das flüssig erzählt, mit zum Glück nicht zu viel Romantik (danke, für mich genau die richtige Menge) ein Gefahrenszenario für die gesamte Menschheit aufbaut.
Der Erzählstil ist ansprechend, die Personen wirken stimmig, der Roman passt zielgruppenbezogen. Für mich war es stellenweise ein wenig zu leicht geschrieben, das Buch hat mich zwar interessiert, aber nicht wirklich hineingesogen. Es war eines der Bücher, die man gut lesen, aber auch gut mal zur Seite legen kann. Die Personen, auch die Erwachsenen waren mir teilweise zu farblos und oberflächlich oder alternativ zu irre.
Für ein Buch für Erwachsene, bzw. ein All-Age-Buch hätte ich ein paar inhaltliche Kritikpunkte. So finde ich die besonderen Fähigkeiten durch die besondere Abstammung so aufgebaut, dass ich fast erwarte, dass jemand mit ähnlicher Konstellation und anderen Fähigkeiten Held in einer Fortsetzung sein könnte. In diesem Buch ist Chris der weltweit Einzige, der mit einem Zusatztalent/fluch geschlagen ist. Irgendeinen Überbau im Zusammenhang zur Panflöte hätte ich mir auch da gewünscht.
Die geologischen Zusammenhänge und den Geologen, der mitmacht: "Um so etwas mit eigenen Augen zu sehen" finde ich ein wenig gewagt zugespitzt, aber das sei der Unterhaltung zugerechnet.
Insgesamt war das Buch recht gut zu lesen, besonders geeignet für Dystopiefans, die jugendliche Protagonisten mögen. Der Bereich Romantik ist enthalten, altersgerecht, d.h. inklusive der entsprechenden gefühlsmäßigen Verwirrungen, wird aber nicht so in den Vordergrund geschoben, dass die Rettung der Welt dadurch ins Hintertreffen gerät.
Mir hat dieses Buch deutlich besser gefallen als das Zigeunermädchen, obwohl dieses Buch für mich eindeutiger für junge Leser geschrieben ist.