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Rezension Better Life, Dystopische Dilogie

Lilith Korn, Better Life (Ausgelöscht und Zerstört)

gelesen als gebrauchtes Taschenbuch (Ausgelöscht) und ebook (Kindle) beide selbst gekauft

Genre: Dystopie, Science Fiction

Erwartung: Nach dem Klappentext erwartete ich eine gesellschaftliche Utopie, in der 10 Jahre Reichtum und erfüllte Wünsche gegen Sklavendasein mit gelöschtem Bewußtsein getauscht werden. Dieser Aufhänger bietet aber nur den Einstieg, denn Better Life hat sich auf unterschiedliche Formen der Personen- und Bewußtseinslöschung spezialisiert. Neben der kompletten Löschung gibt es alternativ auch selektive Löschungen, die z.B. in der Traumabehandlung genutzt werden können.

Das Thema Traumabehandlung war dann auch der Köder mit dem die Neurowissenschaftlerin Zoe zur Mitarbeit bei diesem Projekt gewonnen wurde.

Beide Bücher arbeiten mit Kapiteln  aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Zeitebenen. Buch "Ausgelöscht" baut den Grundkonflikt auf und ebenso die Emotionen zwischen den Hauptpersonen.

Der erste Teil endet mit einem richtig bösen Cliffhanger und keins der beiden Bücher funktioniert ohne das Andere.

Die Handlung spielt in Berlin und die Hauptpersonen sind alle erwachsen, dieses Buch ist also endlich mal weder amerikanisiert noch auf eine sehr junge Zielgruppe ausgerichtet.

Der Schreibstil ist temporeich, die Sätze eher kurz und die Sprache knapp aber doch mitreißend. Die im Buch beschriebene Zukunft ist technikorientiert und computergestützt, aber die handelnden Personen verstehen die Technik genauso wenig wie unsereins und agieren mit Rolldisplays und eingepflanzten Chips so selbstverständlich wie wir mit unserem Smartphone.

Die Technik rund um Löschung und Hirnveränderung geschieht auf der Basis eines Computerprogramms und Zoe agiert auch innerhalb des Programms und im Hirn eines angeschlossenen Menschen wie in einem Computergadget.

Für mich war der zweite Band ein wenig stärker als der erste, quasi knapp 4 und gut 4 Sterne.

Ein wenig mehr Einblicke in die gesellschaftliche Struktur hätten mir gefallen, es geht eigentlich durchgehend nur um die entscheidenden Handlungsstränge und wenig um das Drumrum. Dadurch sind beide Bände auch eher kurz und lassen sich schnell gut weglesen.