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Rezension Die Reise des Karneolvogels - Stadt der Gaukler

Jeanette Lagall - Die Reise des Karneolvogels, 2. Buch der Trilogie

Erscheinungsdatum 12.3.2017, gelesen im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks im Juni 2018

Mir ist aktuell sowohl der erste als auch der dritte Band nicht bekannt.

Genre: Historischer Roman, Liebesgeschichten

Dieses Buch ist ganz eindeutig das mittlere einer Trilogie und es verhält sich auch so ;-) Zahlreiche Fäden sind am Ende lose, zahlreiche Fragen unbeantwortet, Beziehungen offen und unklar. Begonnen habe ich das Buch mit dem Wissen, dass mir der erste Band fehlt. Das war jedoch nicht störend im Lesefluß. Auch ohne die sicher reizvolle erste Geschichte habe ich mich in das Buch sehr schnell einfinden können und auch die Vielzahl der Personen war - nicht nur durch das gute Personenregister am Buchende - kein Problem.

Das schönste an diesem Buch sind die Menschen. Alle, auch die Nebendarsteller und die Unsympathischen sind ungeheuer detailreich und liebevoll ausgestaltet. Spitznamen und ironische Berufsbezeichnungen (Brunftlöscherin) gefallen mir sehr gut. Die Situation rund um die Gaukler, die Gefahren durch den verlorengegangenen Karneolvogel sind ebenso klar und nachvollziehbar geschildert, wie das nervige Leben einer anständigen viktorianischen Ehefrau.

Die Personen in allen liebevollen Details haben mir am Besten gefallen, nervig hingegen war für mich der recht hohe Anteil an Liebeswirren und Liebeskummer. Wer diese Themen mag, schön, mich nerven diese Themen in Büchern leider und so ganz erfolgreich schafft die Autorin nicht, dies nicht zu sehr in den Vordergrund zu schreiben.

Dafür hat sie ein umso besseres Händchen beim Thema Klischees, einige tauchen auf und werden bevor sie unangenehm auffallen angenehm gebrochen.

Das einzige wirkliche Manko des Buches liegt für mich in der Unabgeschlossenheit. Da dieses Buch in der Leserunde bewußt auch für Leser vorgeschlagen wurde, die den ersten Band nicht kennen, habe ich erwartet, dass das Buch zwar auf den Folgeband neugierig macht, aber diesen nicht zwingend erfordert. Leider ist das ein Irrtum, das Ende des Buches ist geografisch und nicht inhaltlich gewählt, allzu viele Geschichten sind begonnen, allzu viele Fragen bleiben offen. schade.
Das Lesen hat Spaß gemacht, aber ich hatte gehofft, dass ein paar mehr lose Enden mit dem Buchende abgeschlossen sind.

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