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Rezension "Die Ladenhüterin"

Die Ladenhüterin, Sayaka Murata

Erscheinungstermin 17.03.2018

 

Gelesen dank Netgalley als ebook (Kindle) im April 2018

 

Genre: Belletristik

 

Die Einordnung multikulturelle Gesellschaft an diesem Buch ist zunächst erstmal völlig falsch. Das Buch handelt in Japan und hat in sich erst einmal keinerlei multikulturelle Ansätze. Insofern habe ich durch dieses Etikett das Buch schon einmal mit einem falschen Ansatz gewünscht. Da mich aber Bücher unter anderem über Japan oft faszinieren, ist der Fehler nicht so schlimm.

 

Das Buch, vom Umfang eher eine etwas längere Kurgeschichte, erzählt das Leben von Keiko.

 

Keiko hat das Leben nie verstanden und immer angeeckt, bis sie mit 18 Jahren als Ladenaushilfe in einem Konbichi anfing zu arbeiten. Hier ist alles geregelt, es gibt keine Überraschungen und die strengen Regeln formen Keikos Leben. Ihre Kontakte außerhalb der Arbeit, Familie und Freunde drängen aber jetzt mit 36 darauf, den Platz im Leben zu finden. Aushilfe ohne Mann geht nicht, entweder heiraten oder ein richtiger Beruf. Der neue Kollege bringt die Arbeit durcheinander hinterfragt alles und landet trotzdem in ihrer Wohnung als Mitbewohner und Alibi gegenüber der Umwelt.

 

Dass das Buch in Japan ein Erfolg wurde, ist nachvollziehbar, aber außerhalb der japanischen Kultur bleibt Keiko, der Laden und ihr Umfeld sehr fremd. Einordnen was regelkonform und was eine Zumutung ist, können wir nicht. Keiko findet ihren Weg, ein Urteil darüber steht uns Fremden nicht zu.

 

Der Schreibstil ist gut lesbar und das Buch ist eine Unterhaltung für zwischendurch, wenn man nicht in der japanischen Kultur so vernetzt ist, dass man in dem Buch tiefer gehen kann.

 

#Netgalley  #Die Ladenhüterin